Blick auf ein Projekt, das Mut macht

Irgendwie ist es schon zauberhaft, wenn Muttis und Vatis, die ich zu Beginn meiner Dienstzeit einst in den Bänken sitzen sah, die ich damals als Halbstarke, als Pubertierende oder mit Zickenkram genervte, einfach nur einzigartige junge Leute unterrichten durfte, nun mit ihren eigenen Kindern hier am Goethegymnasium zum Tag der offenen Tür erscheinen und jene „Kleinen“ vielleicht im kommenden Jahr unsere Schüler werden. So oder ähnlich haben sicher viele unserer Kollegen empfunden und so ist wohl auch das immer aktuelle Projekt „Schüler sein am Goethe…“ irgendwie gut gelungen.
Unsere Tiere im Minizoo, der Gesang der Kinder des Chores, die Aufführungen von Theaterstücken und die zahlreichen kulinarischen Inseln sind ebenso Magneten wie die Vorstellungen der einzelnen Fachbereiche, der Reisemöglichkeiten unserer Schüler und der Schülerarbeiten in den Klassenzimmern und Gängen des Hauses. Schülerfirma, Bibliothek, Ganztagsangebote und viele andere Joker, die die Entscheidung für oder gegen den Besuch unserer Schule beeinflussen, sprechen für sich.
Und dann auch noch das Engagement der Goethianer füreinander und für jene Kinder, denen es eben nicht so gut geht wie den meisten von unseren: Einige von diesen Projekten wurden den Eltern und Kindern im persönlichen Gespräch und den Informationen auf der zweiten Etage nahe gebracht: Unsere Weihnachtsbriefaktion, die im zweiten Jahr der liebevollen Durchführung die stolze Summe von 350 € erbrachte, unsere seit 17 Jahren durchgeführte Abiturienten-Blutspende-Aktion kurz vor dem Abiturzeitraum, die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ und die Unterstützung der Patienten der Chemnitzer Kinderkrebsstation.
Diese Kinder unterstützen wir seit vielen Jahren mit jedem gekauften Goethe-Schülerplaner, welche ja in jedem Jahr ein neues, aber immer ein Gesicht der Schule tragen, und darüber hinaus seit nunmehr drei Jahren mit unseren Mutperlen-Lesezeichen. Solche Lesezeichen aus Perlen aus dem Erzgebirge erinnern an jene Mutperlenketten, die wir mit unseren Spenden unterstützen: die Kinder mit einer Krebsdiagnose fädeln auf Bänder mit dem Namenszug täglich die für eine bestimmte Therapie oder Behandlung vorgesehene Perle. Am Ende entsteht ein beeindruckendes „Tagebuch“, das Mut machen soll. Zuallererst natürlich den kleinen Patienten , aber auch jenen Menschen, die sich mit den Geschichten der Kinder beschäftigen, ihnen zuhören und Zeit schenken.

Unsere kleinen Gäste der Familien, denen wir unser Anliegen nahebringen konnten, wollten meist basteln, andere nahmen sich eines der vorbereiteten Bastelsets mit nach Hause, wieder andere wollten einfach nur den Patienten helfen… Egal, Ariane aus der zwölften Klasse, die mit Jasmin erneut mit Herzblut diese Aktion unterstützte, zählte schließlich 155 €. Ein Betrag, der sich sehen lassen kann und der am 6.März an Frau Teiling vom Elternverein krebskranker Kinder e.V. hier bei uns in der Schule übergeben wird.
Vielen herzlichen Dank an alle aktuellen und ehemaligen Goethianer, die mitgeholfen haben und natürlich den zahlreichen Familien, die sich gemeinsam mit ihren Gästeführern die Zeit genommen haben für eine Sache, die richtig Mut macht.
Annett Landeck